Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Deutschland fischt nicht in der Antarktis

Obwohl Deutschland selbst nie im Bereich des CCAMLR-Übereinkommens gefischt hat, haben Fischereiexperten und Wissenschaftler des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) von Anfang an die Organisation wissenschaftlich beraten. Ihr Fachwissen trug dazu bei, eines der fortschrittlichsten regionalen Fischereimanagementsysteme einzurichten, um die Ziele des CAMLR-Übereinkommens umzusetzen und sicherzustellen, dass die Fischerei auf antarktischen Krill und weitere Fischbestände im Südpolarmeer nachhaltig ist.

Ein neuer Fokus auf größere Dinge

Angesichts der internationalen Verpflichtungen und Ziele, den Schutz der Meeresumwelt zu verbessern, erklärte CCAMLR ein repräsentatives System von Meeresschutzgebieten (MPAs) im Übereinkommensbereich auf der Grundlage der besten verfügbaren Wissenschaft zu entwickeln. Ein erster Schritt in diese Richtung war die Verabschiedung eines Meeresschutzgebiets bei den Süd-Orkney-Inseln im Jahr 2009, das weltweit erste MPA in internationalen Gewässern. Drei Jahre später zog Deutschland nach und kündigte an, einen Vorschlag für ein Meeresschutzgebiet im Weddellmeer (WSMPA) auszuarbeiten – seit Anfang der 1980er Jahre die Schwerpunktregion der deutschen Meeresforschung im Südpolarmeer. Das BMEL beauftragte das Alfred-Wegener-Institut , die riesige Menge an Forschungsdaten aus dieser Region zusammenzutragen und zu analysieren, um die wissenschaftliche Grundlage für einen WSMPA-Vorschlag zu schaffen. Im Jahr 2016 wurden nach 4 Jahren intensiver Arbeit, Austausch und Koordination auf nationaler und internationaler Ebene die wissenschaftlichen Dokumente zur Unterstützung des WSMPA vom CCAMLR Wissenschaftsausschuss als „best available science“ anerkannt und ein erster Antrag für das WSMPA bei der CAMLR-Kommission eingereicht. Seitdem hat dieser Vorschlag innerhalb der CCAMLR-Mitgliedschaft enorme Unterstützung gefunden, seine einstimmige Annahme steht jedoch noch aus.